Mit professioneller FMEA Analyse Risiken frühzeitig erkennen

Die FMEA - Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse (aus dem Englischen von Failure Mode and Effects Analysis) ist wesentlicher Bestandteil des Risikomanagements in Unternehmen und dient der systematischen Risikoanalyse bei Prozessen und komplexen Systemen. Mit der FMEA Analyse sollen potenziellen Schwachstellen und Risiken frühzeitig erkannt, nachvollzogen, eingegrenzt und abgestellt werden, um Fehler zu vermeiden.

FMEA Analyse

Ziel der FMEA Analyse

Ziel der FMEA ist es, durch geeignete Maßnahmen mögliche Risiken im Vorhinein zu minimieren oder im optimalen Fall ganz auszuschließen. Durch präventive Maßnahmen auf Grundlage der FMEA können Schwachstellen im Produktionsprozess und bei Produkten behoben und dadurch beispielsweise die folgenden Unternehmensziele unterstützt und erreicht werden:

  • Steigerung der Zuverlässigkeit und Qualität von Prozessen und Produkten
  • Steigerung der Wirtschaftlichkeit von Produktionsprozessen
  • Reduzierung von Rücknahme- und Garantiekosten
  • Vermeidung von Imageverlusten
  • Erhöhung der Kundenzufriedenheit
  • Steigerung des Qualitätsbewusstseins unter den Mitarbeitern
  • Verbesserung der Kommunikation und Förderung des Wissensaustauschs

Die Arten der FMEA Analyse

Die FMEA Analyse wird in drei aufeinander aufbauende Arten eingeteilt. Es wird unterschieden zwischen der System-, Konstruktions- und Prozess-FMEA. Die Festlegung, welche Art der FMEA durchgeführt werden soll, erfolgt zu Beginn des FMEA Prozesses. Dabei ist zu beachten, dass, je früher der Zeitpunkt einer FMEA Analyse gewählt wird, die Ergebnisse ungenauer ausfallen können.

Erfolgt die FMEA erst kurz vor der Umsetzung, werden die Ergebnisse der Analyse in der Regel genauer. Bei der FMEA in einer späten Phase steigen allerdings die Kosten für Änderungen und die Bereitschaft unter den Mitarbeitern, diese Änderungen durchzuführen, sinkt. Wer hier wirtschaftlich handeln will, sollte jedoch frühzeitig eine FMEA Analyse durchführen und diese stetig wiederholen. Dies schult das Auge der Mitarbeiter und lässt sie selbst frühzeitig Fehlerquellen erkennen.

System-FMEA

Die System-FMEA untersucht bei komplexen Systemen das Zusammenwirken von Teilsystemen und Komponenten in einem übergeordneten Systemverbund auf potenzielle Risiken und Schwachstellen. Dadurch sollen Fehler bei der Gestaltung eines Systems vermieden und die Systemsicherheit überprüft werden. Die System-FMEA wird nach der Definition der Systemfunktionen durchgeführt. Sie sammelt und bewertet alle Fehlermöglichkeiten, die zu einer Nichterfüllung der gestellten Anforderungen führen können.

Konstruktions-FMEA (auch als Planungs- oder Design-FMEA bezeichnet)

Die Konstruktions-FMEA dient dazu, sicherzustellen, dass möglichst alle Fehler, die bei der Konstruktion entstehen können, in Erwägung gezogen werden. Die Konstruktions-FMEA verläuft parallel zum Entwicklungsprozess. Sie dient der Überprüfung der Vorgaben im Pflichtenheft und der Sicherstellung der Qualität in der Entwicklungsphase eines Produktes. Zeitlich wird die Konstruktions-FMEA vor der Fertigungsfreigabe durchgeführt.

Prozess-FMEA

Die Prozess-FMEA befasst sich mit möglichen Schwachstellen während der Planung eines Leistungs- oder Arbeitsprozesses. Sie dient der Sicherstellung der Qualität und Prozessoptimierung. Die Prozess-FMEA baut auf der Konstruktions-FMEA auf. Wurde bei der Konstruktions-FMEA eine Fehlfunktion als Ursache für einen bestimmten Fehler ermittelt, wird diese Fehlfunktion bei der Prozess-FMEA als ein möglicher Fehler aufgegriffen und weiter analysiert.

Dabei werden die Fehler, die Ursachen der Fehler und die möglichen Fehlerfolgen im weiteren Prozess untersucht. Ziel der Prozess-FMEA ist die Analyse aller Konstruktionsmerkmale hinsichtlich des geplanten Fertigungsprozesses. Die Prozess-FMEA dient somit der Sicherstellung vorgegebener Produkteigenschaften und eines fehlerfreien Produktionsprozesses.

FMEAs effizient erstellen und verwalten mit einer FMEA Software

Eine FMEA Software unterstützt bei der normenkonformen Durchführung von Risikoanalysen und ermöglicht dadurch die effiziente Erstellung und Verwaltung. Die übersichtlichen Strukturen der Software erleichtern die Durchführung von komplexen Analysen. Über die Risikoanalyse hinaus sammelt eine Software wertvolles Wissen über Produkte und Prozesse, auf das in jeder neuen FMEA wieder zurückgegriffen werden kann. Die Software erleichtert die Dokumentation aller Produkt- bzw. Prozessmerkmale im Rahmen der Funktionsanalyse.

Die übersichtliche grafische Darstellung der erhobenen Daten ist ein weiterer Vorteil des Softwareeinsatzes und erleichtert die Auswertung der FMEA. Eine geeignete Software liefert die bestmögliche Grundlage für die effektive Risikofrüherkennung und Vermeidung möglicher Fehler und Fehlerursachen.

Durchführung der FMEA mit der PLATO SCIO™-FMEA Software

Am Anfang der FMEA steht die Bildung eines interdisziplinären Teams unter Einbeziehung von Mitarbeitern verschiedener Unternehmensbereiche. Hierzu zählen unter anderem das Qualitätsmanagement, die Produktentwicklung, die Fertigungsplanung und gegebenenfalls auch Mitarbeiter aus Kundenunternehmen.

In einem ersten Schritt werden, als Voraussetzung für die spätere Analyse, Prozessmodelle erarbeitet, sowie die betreffenden Teilprozesse identifiziert und dokumentiert. Bereits in dieser frühen Phase unterstützt die FMEA Analysesoftware Anwender durch die Möglichkeit der sofortigen Formulareingabe. Zudem können Zeichnungen, Grafiken, Fotos und weitere Dokumente mit der Analysesoftware in die FMEA Formulare eingebunden werden.

Der zweite Schritt der FMEA beinhaltet die Analyse potenzieller Fehler, die möglichen Fehlerfolgen sowie die Ermittlung der Fehlerursachen. In dieser Phase der FMEA werden die folgenden Fragen gestellt und beantwortet:

  • Welche Fehler können passieren?
  • Welche Folgen könnte der Eintritt der Fehler haben?
  • Wodurch können die Fehler entstehen, was sind die potenziellen Fehlerursachen?

Für jeden analysierten Teilprozess können in der Regel mehrere potenzielle Fehler ermittelt werden. Zudem kann jeder Fehler mehrere Folgen nach sich ziehen und für jede Kombination von Fehlern und Folgen können mehrere Ursachen möglich sein. Bei der Fehleranalyse können bereits in der Vergangenheit bei anderen Prozessen aufgetretene Fehler wichtige Hinweise liefern. Bei der Fehleranalyse unterstützt die FMEA Analysesoftware die Anwender mit einer übersichtlichen, normenkonformen und praxisnahen Umsetzung der FMEA-Methodik in Kombination mit einer Datenbank, die das in allen vorherigen Projekten gesammelte Wissen bereitstellt und Auswertungen vereinfacht.

Die abschließende Bewertung von Fehlern und deren mögliche Folgen ist der dritte Schritt der FMEA Analyse. Für jeden Fehler und jedes Risiko werden die Auftrittswahrscheinlichkeit, die Bedeutung und die Entdeckungswahrscheinlichkeit beurteilt. Die FMEA Analysesoftware stellt für eine unkomplizierte Auswertung der gewonnenen Daten grafische Darstellungen der Risikoprioritätszahl (RPZ), in Form der Pareto-Verteilung oder einer Risikomatrix bereit. Um potenzielle Risiken und Fehler abzustellen oder zu minimieren, werden im Anschluss die identifizierten Fehlerursachen behoben. Die getroffenen Maßnahmen werden dokumentiert und eine erneute Analyse des Prozesses durchgeführt.

Die FMEA Analyse ist für mittelständische und große Unternehmen ein geeignetes Werkzeug zur Risikofrüherkennung. Die Analyse möglicher Fehler, Fehlerfolgen und Fehlerursachen wird durch den Einsatz von FMEA Analysesoftware erheblich vereinfacht. Eine FMEA Schulung, wie man diese Methodik durchführt und in welchen Fällen sich eine Analyse in welchem Maße lohnt, kann man in offenen Schulungen für einzelne Teilnehmer in speziellen Seminarräumen oder in Inhouse-Seminare erhalten. In jeden Falle sind FMEA Schulungen auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten.

Der Softwareeinsatz führt durch die effiziente und systematische Erstellung und Auswertung der FMEA zu einer Kosteneinsparung im Rahmen des Risikomanagements und hilft Unternehmen, Folgekosten für vermeidbare Fehler zu minimieren.