Software zur Unterstützung im Qualitätsmanagement

Unter Qualitätsmanagement werden jene Maßnahmen bezeichnet, die zur Optimierung von Leistungen, Produkten oder verschiedenen Prozessen dienen. In der Regel unterteilt sich das Qualitätsmanagement in die Qualitätskontrolle und die Qualitätssicherung.

Software zur Unterstützung im Qualitätsmanagement

Das Big Data-Zeitalter

In bestimmten Branchen wie der Medizintechnik oder der Luftfahrt ist ein hoher Qualitätsstandard unerlässlich und kann sogar Leben retten bzw. verhindern, dass Menschen sterben.

Obwohl vielen Unternehmen bewusst ist, dass von ihnen eine hohe Qualität gefordert wird, sind die Qualitätsmethoden bei der Entwicklung von Produkten oft nicht ausgereift. Der technische Fortschritt in Form von Unterstützung durch Software würde ihnen jedoch zahlreiche Hilfen bei der Optimierung im Produktentstehungsprozess bieten. Dennoch treffen mit moderner Technologie und dem klassischen Qualitätsmanagement noch immer Welten aufeinander.

Die technischen Möglichkeiten sind vorhanden

In vielen Branchen ist der Produktentstehungsprozess ohne Unterstützung von Software kaum noch denkbar, geht es anschließend um die Qualitätssicherung, sinkt das Vertrauen in die Technik massiv. An technischen Möglichkeiten den Produktentwicklungsprozess bzw. den gesamten Produktlebenszyklus mit Hilfe von Software zu überwachen mangelt es in jedem Fall nicht.

Es gibt die unterschiedlichsten Tools, mit denen ein Monitoring des Produktes möglich ist. Diese liefern einerseits wertvolle Daten, die bei Entscheidungsfindungsprozessen herangezogen werden können, andererseits schlagen bestimmte Tools auch Alarm, wenn es Abweichungen in bestimmten Bereichen gibt. Dies kann nicht nur direkt in der Produktion sein, das Anforderungsmanagement ist mit vielen Abteilungen verbunden und unter anderem auch mit jenen Bereichen, die mit Retouren beschäftigt sind. Gibt es von einem Produkt häufig Rücksendungen, dann sollte dies ein Grund sein, sich das Produkt und alle damit verbundenen Bereiche genau anzusehen.

Der Vorteil von Softwareunterstützung ist, dass diese solche Probleme oft deutlich früher bemerkt und Alarm schlägt, als der Mensch. Zudem agiert Software neutral, denn es ist nur zu menschlich für einen Fehler auch eine Entschuldigung zu finden.

Bedeutung von Big Data im Qualitätsmanagement

Wird im Produktentwicklungsprozess Software verwendet, dann sind die Qualitätsmanager unweigerlich auch mit großen Datenmengen konfrontiert. Es gibt Software mit denen sich eine Vorhersage beim Produktentstehungsprozess schon treffen lässt. Allerdings unter der Voraussetzung, dass die Programme mit den richtigen Informationen gefüttert werden.

Nicht jede Information aus dem Produktentwicklungsprozess hat die gleiche Qualität. Werden die Programme mit den falschen Informationen gefüttert, stimmt die Vorhersage nicht mehr. Qualitätsmanager sind mit einer Vielzahl an Daten konfrontiert. Diese kommen nicht nur vom Produktentstehungsprozess, sondern aus den unterschiedlichsten Quellen. Sogar Informationen aus sozialen Netzwerken können relevant für die Qualität eines Produktes sein. Dies stellt Qualitätsverantwortliche auch vor die Herausforderung, dass sie herausfiltern müssen, welche Daten relevant sind.

Dies ist jedoch ohne die Hilfe von Software nicht mehr möglich. Manche Ansätze in der Qualitätssicherung gehen sogar in den Bereich Künstlicher Intelligenz. Diese soll unter anderem dabei helfen, qualitativ hochwertige Informationen zu sammeln.

Innovation oder Qualität - wer zieht den Kürzeren?

Moderne Entwicklungsmethoden jonglieren mit vielen Daten, doch werden Daten in Zukunft nicht die einzigen relevanten Fakten in der Qualitätssicherung sein.

Vor allem die Mitarbeiter, auf die durch diese Fülle an gesammelten Informationen ein großer Druck entsteht, werden in der Zukunft eine relevante Rolle spielen. Sie sind einerseits mit dem Druck konfrontiert stetig neue Innovationen zu bringen, damit ein Unternehmen überleben kann, andererseits bremsen zahlreiche Regulierungen diesen kreativen Prozess aus.

Produkte müssen bereits bestimmten gesetzlichen Qualitätsnormen entsprechen, die auch den Produktentwicklungsprozess maßgeblich beeinflussen und ihn oft auch beschränken. Hinzu kommen dann oft noch firmeninterne Normen, die die Mitarbeiter ebenfalls einhalten müssen.

Damit ist gleichzeitig auch der Regelbruch vorprogrammiert. Je mehr im Hinblick auf die Qualität reguliert wird, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Mensch aus diesem Regelwerk ausbricht. Für Unternehmen besteht damit die große Herausforderung auch den richtigen Mittelweg zwischen Freiheit bei der Entwicklung von Innovationen und Regeln zur Qualitätssicherung zu finden.

Mut zur Unsicherheit

Im Qualitätsmanagement bedeutet dies aber gleichzeitig auch, dass obwohl vieler gesammelter Daten und Möglichkeiten zur Reglementierung eine gewisse Unsicherheit zugelassen werden muss. Zahlen sind nicht alles und letztendlich ist auch der Mensch ein relevanter Unsicherheitsfaktor. Diese Freiheit und Eigenverantwortung bei den Mitarbeitern und das Vertrauen in die Mitarbeiter erhöht auch die Qualität der Produkte. Im Zuge dessen ist es wichtig neue Entwicklungsmethoden zu etablieren.

Anstatt starrer Hierarchien sind agile Methoden in der Entwicklung wichtig. Strukturen im Unternehmen müssen ebenfalls agiler werden. Dadurch wird der Aufwand bei der Entwicklung von Produkten oft verringert und durch die direkte Kommunikation etwa zwischen den Projektentwicklern entstehen oft auch deutlich bessere Produkte und dass sogar innerhalb der qualitativen Richtlinien.

Gezielter Einsatz von Software

Möglichkeiten den Produktentwicklungsprozess mit Unterstützung von Software zu überwachen gibt es sehr viele. Es gibt unterschiedliche Methoden zur Messung, ob etwa ein Produkt den Normen entspricht. Es gibt verschiedene Tests und zahlreiche statistische Werte, mit denen gearbeitet werden kann. Jedoch nicht in allen Bereichen kann und soll Software verwendet werden.

Wird im Produktentstehungsprozess Software verwendet, ist es wichtig, dass auch alle notwendigen Prüfmittel angefangen von Geräten bis hin zu Tests dokumentiert und erfasst werden. So lassen sich Daten auch problemlos zurückverfolgen. Vor allem bei großen Unternehmen ist es durchaus sinnvoll, wenn alle relevanten Bereiche mit der Software verbunden sind.

Die Software kann als Schnittstelle dienen, bei der die Kommunikation zusammenläuft. Dies kann nicht nur beim Produktentstehungsprozess hilfreich sein, sondern auch später, wenn Probleme auftauchen, damit Zuständigkeiten rasch geklärt werden können.

Geht es um das Qualitätsmanagement, dann fürchten vor allem die Mitarbeiter, dass sie Schuld an schlechter Qualität haben. Werden dann Maßnahmen zur Verbesserung angekündigt, sehen viele ihren Job in Gefahr. Oft reichen aber bereits kleine Maßnahmen aus, die eine große Wirkung auf die Qualität eines Produktes haben.

Quellen:
qz-online.de